„Allahu Akbar – Ein Ausruf, den islamistische Attentäter gebrauchen„
schreibt die SWR, die Welt und andere. Johannes Huber von der AfD macht daraus was er und seine Partei am Besten können: einen Hetzbeitrag. Der Titel des Beitrages lädt Islamhasser und Hetzer ein „+++ Muslim stürmte Kirche bei Trauerfeier und schreit „Allahu Akbar“ +++“:
Flashback: Was ist passiert?
Am 6. März 2019 tötet ein 22-jähriger Tunesier in Worms seine Freundin (21) in der Wohnung ihrer Eltern. Daraufhin hetzen Rechte gegen Flüchtlinge im Netz, allen voran die AfD:
„Junge Frau“ + „krimineller Asylant, der nicht abgeschoben wurde“ = Wut. Diese Wut traf daraufhin den Bürgermeister von Worms. Er hatte nach dem Mord an die 21-jährige einen Facebook-Post erstellt in dem er zum Zusammenhalt aufrief. Als Reaktion erhielt er unter dem Beitrag Schmähungen, Beleidigungen. Am 8. März 2019 erhielt er Morddrohungen aus dem rechtem Spektrum – in der Droh-Mail ist die Rede von Waffen und Sprengstoff (rnf berichtete). Weder FOCUS, die Welt, noch die Wormser Zeitung erwähnen, dass die Mail aus der rechten Szene kam. Am 10. März 2019 organisieren Bürger einen Trauer-Marsch und gehen anschließend in die Kirche. Die SWR berichtet daraufhin von einem Vorfall in der Kirche:
Im Anschluss an die Kundgebung fand in der Liebfrauenkirche ein ökumenischer Gottesdienst statt. Kurz bevor der Gottesdienst begann, kam es zu einem Zwischenfall. Zeugen berichteten, dass ein Mann mit ausgebreiteten Armen im Altarraum stand und „allahu akbar“ (Gott ist der Größte) gerufen hätte. Ein Ausruf, den islamistische Attentäter gebrauchen. Zahlreiche Besucher der Kirche, die bereits vor dem Gottesdienst Platz genommen hatten, verließen daraufhin fluchtartig die Kirche und alarmierten die Polizei. Der Zwischenrufer sei von Kirchenbediensteten nach draußen geführt und der Polizei übergeben worden, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Es habe keine Massenpanik gegeben. Der Gottesdienst fand wie geplant statt. (SWR)
Die Atmosphäre war schon durch den „kriminellen Asylanten, der nicht abgeschoben wurde“ aufgeheizt, nun rief „ein 29 Jahre alter Mann aus Pakistan, der in Worms wohnhaft ist und laut Polizei möglicherweise psychisch verwirrt sei“ (Wormser Zeitung) während der Trauerfeier „Allahu Akbar“ und versetzte die Menschen in Angst und Panik, die daraufhin raus rannten.
Ist „Allahu Akbar“ ein Ausruf, den islamistische Attentäter gebrauchen?
Nein! Sie missbrauchen „Allahu Akbar“ für ihre gottlosen und unislamischen Taten. Um die Frage wie „Allahu Akbar“ zu gebrauchen ist zu beantworten, müssen wir uns die Praxis des Propheten Muhammadsaw anschauen:
Hadhrat Abu MusaRA erzählt, dass er sich einmal mit dem Heiligen ProphetenSAW und einigen anderen Gefährten auf einer Reise befand. Als der Heilige ProphetSAW hörte, wie die anderen laut „Allāhu Akbar“ ausriefen, sprach er: „O Leute, mäßigt euch beim Bittgebet und Takbīr. Weder ruft ihr einen Tauben noch jemanden, der hier nicht anwesend ist. Ihr preiset ein hörendes Wesen. Er ist euch nah und ist mit euch.“
(Hadith aus Ṣaḥīḥ Muslim)
Allāhu Akbar ist also ein Ruf zum Gebet, eine Preisung Gottes, ein Ruf zum Frieden. Nicht zum Terror. Das ist der richtige Gebrauch, den der Prophet MuhammadSAW angeordnet hat. Dieser Ruf wird in der islamischen Terminologie als Takbīr bezeichnet. Der Gebetsruf, also das Adhan, beinhaltet auch das Takbīr. Wie sich das anhört ist beispielsweise hier zu sehen/hören:
Darüberhinaus wird das Takbīr während des islamischen Gebetes mindestens 150 Mal aufgesagt. Doch in den Mainstream-Medien landet das Allahu Akbar offensichtlich nur, wenn es ein psychisch gestörter Attentäter ruft.
„Muslime sind nur dann wichtig, wenn wir Bösewichte sind keine Opfer.“ (Khaled Beydoun)
Vielleicht ist es ohne Kontext pauschal, aber in diesem Kontext trifft es zu.
Was genau heißt nun „Allahu Akbar“?
Die sinngemäße Übersetzung lautet: „Allah ist der Allergrößte“. Ein guter Freund, Khalid Chergui, hat hierzu einen schönen Facebook-Eintrag erstellt, er schreibt:Frieden!
Allahu Akbar – größer als mein Ego.
Allahu Akbar – größer als mein Narzissmus.
Allahu Akbar – größer als meine Bedürfnisse.
Allahu Akbar – größer als meine Ignoranz.
Allahu Akbar – größer als mein Hass.
Allahu Akbar – größer als meine Gier.
Allahu Akbar – größer als meine Leidenschaft.
Allahu Akbar – größer als mein Eigennutz.
Allahu Akbar – größer als meine Habsucht.
Allahu Akbar – größer als meine Eifersucht.
Allahu Akbar – größer als mein Eigensinn.
Allahu Akbar – größer als meine Gelüste.
Allahu Akbar – größer als meine Missgunst.
Allahu Akbar – größer als meine Sturheit .
Allahu Akbar – größer als meine Rachsucht.
Allahu Akbar – größer als meine Niedertracht.
Allahu Akbar – größer als meine Gehässigkeit.
Allahu Akbar – größer als meine Hartherzigkeit.
Allahu Akbar – größer als meine Faulheit.
Allahu Akbar – größer als mein Stänkern.
Allahu Akbar – größer als meine Oberflächlichkeit.
Allahu Akbar bedeutet unter anderem auch das Schlechte in sich zu verwerfen.
Das würde ich gerne mit folgenden Zeilen ergänzen:
Allahu Akbar – größer als Terror.
Allahu Akbar – größer als Hass.
Allahu Akbar – größer als Extremismus.
Deutungshoheit über die Angst
Hurra! Ein Freudenruf? Nicht unbedingt. Historisch gesehen ist „Hurra“ ein Schlachtruf, der bis heute als solcher verwendet wird.
Doch Hurra! ist heute als Freudenruf bekannt. So sieht man beispielsweise eine Alice Weidel, wie sie sich sarkastisch über die Regierung äußert. Niemand rennt panisch herum und schreit, dass Alice Weidel zum Terror aufruft. Das Frame ist halt positiv besetzt.
Anders würde es aussehen, wenn man „Hurra“ mit „Allahu Akbar“ ersetzen würde. Das „Bald“ in dem Tweet wäre direkt mit einer angeblichen „Machtübernahme“ durch Islamisierung verbunden worden. Alle Angst-Rezeptoren wären aktiviert worden. Die Deutungshoheit über die Angst hätten Hetzer und Islamhasser aus der AfD und Co. – Panik wäre vorprogrammiert.
Aber das ist nun Mal Realität. Daher sage ich: Allahu Akbar! – Allah ist größer als eure Panikmache. Allah ist Liebe, Allah ist Freiheit und Allah ist vor allem Frieden!
Islamische Eulogien:
SAW ṣallallāhu ‘alaihi wa-sallam (taṣliya genannt) – Bedeutung: „Frieden und Segnungen Allahs seien auf ihm“.
AS ‘alaihi s-salām (taslīm genannt) – Bedeutung: „Friede sei auf ihm“.
RA raḍiyallāhu ‘anhu / ‘anhā / ‘anhum – (tarḍiya genannt) – Bedeutung: „Möge Allah Wohlgefallen an ihm/ihr/ihnen haben“.
RH raḥmatullāhi ‘alaih / raḥimahullāh – Bedeutung: „Möge Allah ihm Barmherzigkeit erweisen“.
Schon wieder ein Beitrag, in dem der Islam bzw. Muslime in der Opferrolle dargestellt werden, falsch verstanden werden? Alleine schon der Ausruf „Allah hu Akhbar“, der sinngemäß bedeutet: „Gott ist größer“ beantwortet nicht die Frage, was Gott mit dem Schaffen seiner Anhänger zu tun hat, die diese Macht einfach missbrauchen oder nur den Regeln eines 1400 Jahre alten, von Kriegstreiberei und Rachegelüsten getriebenen und triefenden Buches folgen. Ein Buch dessen Inhalt und seine Anhänger sagen, dieses Buch ist perfekt, es KANN nicht überarbeitet werden, nicht kritisiert werden. In einer Demokratie ist das undenkbar. Und nur die Demokratie erlaubt Kritik, erlaubt Veränderungen, von allen Menschen getragen.
Übrigens: Insh‘ Allah bedeutet: So Gott will, nicht wahr? Wir, jeder von uns ist für sich selbst und sein Handeln gegenüber anderen verantwortlich, auch in der Unterdrückung von Frauen und Mädchen, mit der Tötung von ‚Ungläubigen‘ mit der Unterwerfung unter eine ‚höhere Macht‘ bzw., der Sharia, denn Islam bedeutet doch wörtlich: ‚Unterwirf Dich‘. Diese Zeiten sollten doch der Vergangenheit angehören oder nicht? Jesus soll immerhin gesagt haben: ‚Entscheide Dich‘. Er hat wohl die menschliche Fähigkeit, selbst zu bestimmen, erkannt.
Deshalb traue ich dem Islam in allen seinen Formen nicht. Und: Der Mensch ändert sich nicht. Ein Muslim in seiner Denkart und Handlungsweise eben auch nicht.
Jeder hat seinen eigenen Gott und jeder hat seine eigenen Dämonen.
Nun, da das Takbir nun ein negatives Framing hat, lasst es einfach weg. Und benutzt es nur zum Gebet. Dann noch die Mördersuren im Koran streichen und in 100 Jahren schon haben Menschen keine Abscheu mehr vor Moslems.
Lieber Anonymous, ähnlich argumentierten schon ein Mal Menschen hierzulande, die einer anderen Religion Vorschriften machten und ihnen sagten, dass sie dieses und jenes weglassen sollen bzw. dass sie sich an jene und jene Vorschriften halten müssen bzw. dass sie hier und da nicht erlaubt wären, weil ihre Sicht der Dinge nicht mit jenen übereinstimmte, die das Sagen hatten. „Lasst es einfach weg“ hört sich sehr arrogant an. Wie wäre es mit „Fangt an endlich zu lernen, was Muslime über Themen sagen, die in der Öffentlichkeit negativ dargestellt werden“? Wie wäre es mit „Verständnis“? Wie wäre es mit „Toleranz“? Wie wäre es mit „Nächstenliebe?“
Ich finde es super das du eine klare Linie fährst,danke für den Beitrag.
Weiter so denn Allah wird mit denen zusammen sein die Gradlinig sind .
Esselamualeykum